Am Sonntag, den 7. Oktober ist es soweit: In der Sporthalle Mosel startet der amtierende Deutsche Meister in seine 13. Bundesliga-Saison. Zugleich ist es die 52. Auflage im Oberhaus des Rollstuhlbasketballs.
Die Basketballgötter hätten es mit beiden Teams nicht besser meinen können. Es ist die Neuauflage des Derbys, so ein bisschen Altmeister gegen Meister. Nach dem Wiederaufstieg und Jahren, die für den Verein schwierig waren, trifft der RB Zwickau in seinem ersten Spiel dieser Saison auf die RSB Thuringia Bulls.
Dass dieses Aufeinandertreffen wieder möglich ist, steht in engem Zusammenhang mit Familie Förster, die dieses Rollstuhlbasketballprojekt in Zwickau zu ihrer Herzensangelegenheit gemacht haben und dort ihre ganze Leidenschaft einfließen lassen. Der Arbeitswille der Sachsen zeigt sich auch in ihren Transferbemühungen. Mit Marek Wesolowski konnte ein junger polnischer Nationalspieler für die Aufgabe begeistert werden. Er bringt bereits viel Qualität mit und besitzt trotzdem noch einiges an Entwicklungspotenzial.
Marco Förster, der Hauptübungsleiter der Zwickauer, beweist mit den Transfers seiner Australier, dass die Möglichkeiten, die sich durch das Internet bieten, gleichzeitig Fluch und Segen sind. Er ist auf die beiden durch Social Media aufmerksam geworden. Bei Hannah Dobb könnten viele Bullsfans den Vergleich zu Jiske Visser ziehen. Ähnlich wie Visser ist sie eine sehr gute Schützin und eine sehr spielintelligente Akteurin. Außerdem im Team ist Lowpointer Daniel Bigu. Absolute Anführer des Teams sind Kapitän Edgars Ciaplinskas und der ehemalige Bulle Teemu Patanen. Spannend wird zu sehen sein, ob es den Muldestädtern gelungen ist, ihre Lehren aus dem Aufeinandertreffen beim „FUNKE Cup“ zu ziehen und bereits zu so einem frühen Zeitpunkt in der Saison offensiv variabler reagieren können.
Der neue Head Coach der Thuringia Bulls steht in seiner Premiere bereits vor einer schwierigen Aufgabe. Er möchte den für die Bulls so typischen Basketball spielen lassen, doch ist noch nicht ganz klar, mit welchen Spielern er dies umsetzen kann. Dylan Fischbach und Driss Saaid fehlen aus gesundheitlichen Gründen. Marie Kier befindet sich mit der U-25 Nationalmannschaft auf Medaillenjagd. Hinter den Einsätzen von Jens Albrecht, Vahid Azad und Joakim Linden stehen noch Fragezeichen. Auf jeden Fall werden Hendrik Radke und der erfahrene Haudegen Roman Wenzel nach Sachsen reisen. Wenzel konnte sein Können bei den beiden Pokalpartien der zweiten Mannschaft wieder einmal unter Beweis stellen. Wer weiß, welche Überraschung Coach Bienek noch aus dem Hut zaubert.
Kader Bulls: Hubert Hager, Vahid Azad, Jordi Ruiz, Jens Albrecht, Alex Halouski, Joakim Linden, Arie Twigt, Hendrik Radke und Roman Wenzel.
Fotos: Sebastian Schmidt