Lutz´ WM TAGEBUCH - TAG 7

Europa verabschiedet sich mit Ausnahme von Großbritannien nach den Viertelfinals aus der Hamburger WM Arena.

Aus Sicht der Thuringia Bulls begann der Tag mit den USA und den Bullen Jake Williams, 30 Minuten, 10 Punkte, und Matt Scott, 14 Minuten, 5 Punkte, mit einem ganz großen Spiel der USA gegen Argentinien. Die US Boys spielten Rollstuhlbasketball aus dem Lehrbuch, und Argentinien hatte keine Chance. Am Ende stand es 72:31, und die USA stehen gegen den Iran im Halbfinale.

Die deutschen Frauen haben mit einem überzeugenden Sieg gegen China ihre weiße Weste beibehalten und stehen nun im Viertelfinale gegen Spanien.

Das Bullen Mädel Jitske Visser, 30 Minuten, 4 Punkte, hatte mit den Orange Angels gegen Großbritannien weniger Probleme als erwartet und gewann klar mit 66:41. Damit stehen die holländischen Mädels im Viertelfinale gegen Frankreich.

Drei Bullen haben damit noch die Möglichkeit auf den WM Titel in der Hansestadt Hamburg, die eine grandios organisierte WM erlebt. Jeden Tag vollbesetzte Hallen und klasse Stimmung, dabei eine Fanmeile und beste Unterhaltung, die vergangene Rollstuhlbasketball-Events noch nicht gesehen haben.

Der Viertelfinaltag hat großen Sport gebracht mit glänzenden Siegern und bis auf's äußerste kämpfende Verlierer. Der Höhepunkt des Tages war die Begegnung Iran gegen Türkei. Der Iran zeigte, dass man der Leidenschaft der Türken noch größere Leidenschaft entgegensetzen kann. Am Ende belohnt sich der Iran mit einem Platz im Halbfinale gegen Großbritannien. „Hut ab“!

Die Leistungen in den Viertelfinals haben gezeigt, dass Rollstuhlbasketball an einem neuen Level angekommen ist und Europa aufpassen muss, dass man diese Entwicklung nicht verschläft. Der Iran ist zur WM gekommen ohne ein Vorbereitungsspiel und zeigt, dass man mit Herz und Leidenschaft neben der nötigen Athletik überzeugen kann. Deutschland ist weit von dieser Leidenschaft und vor allem Athletik entfernt und kann auf diesem Niveau derzeit keine Rolle spielen. Dieses traurige Erscheinungsbild müssen wir schmerzvoll zur Kenntnis nehmen.

 

Lutz Leßmann