Vorbericht Champions League Final Four 3./4. Mai 2019

Die Thuringia Bulls greifen nach der europäischen Krone im Rollstuhlbasketball

Foto: Steffie Wunderl

Bevor Ende August in Walbrzych/Polen die 10 besten Nationalmannschaften Europas den Europameister und vier Plätze für Tokio ausspielen, kommt es am kommenden Wochenende an gleicher Stelle zum Final Four im Rollstuhlbasketball mit den besten vier Teams Europas. Zahlreiche Paralympics Sieger, Weltmeister und Europameister versprechen ganz großen Rollstuhlbasketball und spannende Spiele. Neben CD Ilunion Madrid und BSR Albacete konnten sich auch die beiden Platzhirsche der deutschen Bundesliga, RSV Lahn Dill und Thuringia Bulls, in den Viertelfinals durchsetzen. Aufgrund der Platzierungen in den Viertelfinalen kommt es am Freitag im ersten Halbfinale zum spanischen Duell Madrid gegen Albacete, bevor der deutsche Dauerknaller Lahn Dill gegen Thuringia Bulls gefühlt zum 100. Mal steigt. Es ist das Vierte gemeinsame Spiel in dieser Saison, was noch nicht das letzte Aufeinandertreffen in 2019 sein wird, trifft man sich noch ab 11.05.2019 zur Best of Three Serie um die Deutsche Meisterschaft.

Erstmals ist das Champions League Finale nicht der Saisonabschluss in der Deutschen Bundesliga, wurde doch der Ligabetrieb um die Viertelfinals aufgewertet und krönt somit seinen Meister erst nach dem Champions League Finale.

Die Teilnehmer am Final Four haben sich in spannenden Vorrunden durchsetzen können und eine Vorhersage über einen eventuellen Verlauf ist reine Spekulation. Im spanischen Halbfinale haben sich beide Teams in der Meisterschaft den einen oder anderen Ausrutscher erlaubt und die Tagesform wird das Spiel entscheiden. Im deutschen Halbfinale ist der Seriensieger aus der Rollstuhlbasketball Hauptstadt Wetzlar erstmals nicht der Favorit gegen den Titelverteidiger aus Elxleben, hat man doch in der laufenden Saison gegen Madrid, Albacete und Elxleben verloren. Die Bulls haben die letzten sechs Spiele gegen den Klassenprimus aus Hessen gewonnen und gehen ohne Niederlage in der laufenden Saison in die Wochen der Entscheidungen. Coach Michael Engel hat sein Team akribisch auf die Saisonhöhepunkte vorbereitet und erwartet ein enges Halbfinale am Freitag, in dem die Thüringer besser als im Münchner Pokalfinale gegen Lahn Dill agieren müssen. "Wir sind im letzten Jahr auf den Geschmack gekommen und wollen auch dieses Jahr in das Finale", erklärt ein fokussierter Nationalspieler André Bienek. Wir hatten dieses Jahr, trotz schwerwiegenden Verletzungen von Matt Scott und Raimund Beginskis, Woche für Woche unsere Qualität aufs Parkett gebracht und wollen das auch in der polnischen EM Stadt Walbrzych zeigen. Das Pokalfinale gegen die Hessen hat gezeigt, was beide Teams leisten können und das vor allem die Tagesform und das Nervenkostüm von großer Bedeutung sein werden.

 

Die Bulls werden dabei eine ganz besondere Überraschung in der Reisegesellschaft an Bord haben. Nach intensiven Leistungstests und eingehender ärztlicher Beurteilung wird der Publikumsliebling der Elxlebener Matt Scott nach fünf Monaten Leidenszeit seinem Team wieder zur Verfügung stehen, was das ganze Team noch einmal zusätzlich motiviert.

Die Zuschauer erwartet am Freitag jede Menge Weltklassesportler, was großen Rollstuhlbasketball Sport verspricht.

Für die Bulls spielen : Jake Williams, Vahid Azad, Jitske Visser, Matt Scott, André Bienek, Karlis Podnieks, Jens Albrecht, Teemu Partanen, Alex Halouski.

 

Lutz Leßmann