Vorbericht 18. Spieltag Thbulls gegen RSV Lahn Dill

El Clasico in der Rollstuhlbasketball Hauptstadt Wetzlar

RSV Lahn Dill - Thuringia Bulls

Foto: Jürgen Berg

Foto: Michael Helbing

Foto: Michael Helbing

Was das Bernabeu Stadion Madrid für die Fußballfans ist, ist die August-Bebel-Halle in Wetzlar für die Rollstuhlbasketballfreunde. Am kommenden Samstag ist es wieder soweit und der Rollstuhlbasketballkosmos blickt gespannt nach Hessen. Die verwöhnten Titelsammler im Fußball und Rollstuhlbasketball spielen zur Zeit nicht die erste Geige in ihren nationalen Ligen und suchen nach den nicht immer logischen Mechanismen für den ewigen Erfolg. Im Falle des RSV Lahn Dill hat man es nach hessischer Mundart mit den Ostdeutschen aus dem Großraum Erfurt zu tun, die dem Rekordmeister aus dem Westen seit einiger Zeit die Show stehlen. Das 41. Aufeinandertreffen sieht die beiden Kontrahenten bei 20:20 Siegen. Für die Thuringia Bulls ist der ungleiche Kampf zwischen der Rollstuhlbasketball GmbH aus Wetzlar und dem Dorfverein aus dem Osten ein sportliches Märchen mit ungeahnten Ausmaßen. Ist ein Sieg gegen den RSV Lahn Dill an sich schon etwas Außergewöhnliches, können die Thüringer auf eine einmalige Bilanz zurückblicken und die fünfte Rollstuhlbasketball Bundesliga Hauptrunde in Folge mit Platz Eins beenden. Gewöhnlich messen die Lahnstädter dem Punktspiel in der Hauptrunde keine große Bedeutung bei, spielt man doch in der Regel nur um Duftnoten und den Vorteil in den Play Offs. Nach 10 Niederlagen in Folge geht es für das Team von Janet Mc Lachlan um mehr als nur Duftnoten oder Worthülsen und die Engelschützlinge haben sich sorgfältig auf einen heißen Tanz in der vermutlich bis auf den letzten Platz gefüllten August-Bebel-Halle vorbereitet. Seit vier Wochen hat Coach Engel sein gesamtes Team an Bord und erfreut sich an einer steigenden Formkurve. Der Triple Sieger aus Elxleben hat in den letzten Spielen in Wetzlar immer mit herben verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen gehabt und geht erstmals seit langer Zeit wieder mit einem kompletten Kader auf die Reise in die Rollstuhlbasketball Hauptstadt Wetzlar.

„Wir wissen worauf es ankommt und bereiten uns sorgfältig auf den Rekordmeister vor", gibt ein bis in die Haarspitzen motivierter André Bienek zu Protokoll. Wenn am Samstag, 19.30 Uhr, der Hochball das mit Spannung erwartete Spitzenspiel eröffnet, werden auch reichlich Anhänger aus Thüringen die Daumen drücken und für eine heiße Stimmung in der Halle sorgen.

Bullsaufgebot : Jake Williams, Vahid Azad, Jitske Visser, Karlis Podnieks, Matt Scott, André Bienek, Jens Albrecht, Teemu Partanen, Alex Halouski, Hubert Hager.

 

Lutz Leßmann