Turnierbericht Champions Cup 2022

Der europäische Meister im Champions Cup Rollstuhlbasketball ist Bsr Amiab Albacete

Fotos: Franziska Möller

Die offizielle Eröffnung erfolgte durch den Präsidenten des TBRSV e.V, Volker Stietzel, zwischen CD Illunion Madrid und Hornets Le Cannet. Das Auftaktmatch war lange eine ausgeglichene Begegnung mit leichten Vorteilen für die Franzosen von der Côte d’Azur. In der zweiten Hälfte übernahmen die britischen Weltmeister Terence Bywater und Gregg Warburton das Zepter und machten gemeinsam mit Bill Latham den Sack zum 73:57 zu.

In den weiteren Viertelfinals gab es keine Überraschungen und somit standen die Halbfinals mit Madrid gegen Lahn Dill und Albacete gegen die Thuringia Bulls fest.

Der zweite Tag begann mit den Platzierungsspielen Platz 5-8 und 15:30 Uhr stieg das erste spanisch - deutsche Duell zwischen Titelverteidiger RSV Lahn Dill gegen CD Ilunion Madrid. Das Spiel hatte einen kontinuierlichen Spannungsbogen. In der Crunchtime trafen die Madrilenen die besseren Entscheidungen und gewannen mit 83:77. Damit musste im zweiten Halbfinale der Endspielgegner für Madrid gefunden werden. Der Gastgegeber Thuringia Bulls startete mit einem 6:0 in die Begegnung mit Albacete und Albacete ordnete sich mit einer schnellen Auszeit. Von nun an war das Spiel ein ständiges Hin und Her und nur selten gab es mal keinen Führungswechsel.

Die Viertelergebnisse 20:20, 15:17, 15:13, 18:20 verdeutlichen die Spannung im Spiel. Die Zuschauer waren aus dem Häuschen und trieben ihre Bullen nach vorn. Beide Defense Reihen ließen nur schwere Würfe zu und Albacete hatte dabei die Nase vorn. Beim 68:67 für die Bulls, 45 Sekunden vor Ende, konnte Vahid Azad den Sack zu machen und vergab unter dem Korb. Im Gegenzug machte Gaz Choudhry das 69:68 mit einem Zusatzfreiwurf zum 70:68. Auf der Uhr stand die letzte Sekunde und die Enttäuschung war groß. Die Bulls qualifizierten sich für das kleine Finale gegen den Deutschen Dauerrivalen RSV Lahn Dill zum 50. Aufeinandertreffen in der Geschichte beider Teams.

Der dritte Tag begann mit einem Sieg von Bilbao, dafür landeten die Spanier auf Platz Sieben und Meaux aus Frankreich wurde Achter. Im Spiel um Platz 5 erlebten die Zuschauer ein spannendes Spiel, in dem Le Cannet (FRA) am Ende mit 71:64 die Nase vorn hatte und Platz Fünf für sich entschied. Briantea 84 Cantu aus Italien wurde Sechster und die beiden Endspiele standen als nächstes an. Dabei kam es zum Duell der deutschen Dauerrivalen, wenn es um Titel geht. Die Thuringia Bulls trafen in ihrem 50. Spiel gegen die Hessen aus Wetzlar bei 26 Siegen und 23 Niederlagen. Beide Teams haben insgeheim mit dem großen Finale gerechnet, aber die beiden spanischen Schwergewichte haben diesen Traum brutal zerstört.

Der 50. Klassiker entwickelte sich zur einseitigen Veranstaltung und Bullen Coach Michael Engel hatte die Geister aus den Köpfen seiner Spieler vertrieben. Vor allen Vahid Azad hatte den gebrauchten Tag vom Halbfinale gegen Albacete verkraftet und machte mit 21 erzielten Punkten eine ganz starke Partie. Die Bullen gewinnen alle vier Viertel und zeigten sich vorbereitet auf die Wetzlarer Rittal Arena zum ersten Finale um die Deutsche Meisterschaft. Am Ende gewannen die Thuringia Bulls klar mit 75:51 und erzielten Platz Drei im Champions Cup 2022. Das spanische Finale um den europäischen Thron zwischen Madrid und Albacete war in Viertel Eins das Spiel von Madrid. Mit 19:12 gingen die Madrilenen in das zweite Viertel und Albacete hatte noch mit den Nachwirkungen des Halbfinals zu tun. Bis zur Pause konnte Albacete das Spiel drehen und es ging mit 36:31 in die zweite Halbzeit. Auch im dritten Viertel wussten die Männer aus Albacete zu gefallen, knüpften im rein spanischen Endspiel an die Leistungen im Halbfinale gegen die Thuringia Bulls nahtlos an und gingen mit 62:50 ins letzte Viertel. Auch da änderte sich das Bild nicht und der Bullsbezwinger gewann mit 78:64 den Champions Cup 2022.

 

Platzierungen im Überblick:

  1. Platz: BSR Amiab Albacete (ESP)
  2. Platz: CD Ilunion (ESP)
  3. Platz: Thuringia Bulls (GER)
  4. Platz: RSV Lahn Dill (GER)
  5. Platz: Hornets Le Cannet (FRA)
  6. Platz: UnipolSai Briantea84 Cantu (ITA)
  7. Platz: Bidaideak Bilbao BSR (ESP)
  8. Platz: CS Meaux BF (FRA)

 

 

Lutz Leßmann