Am vergangenen Freitag stand die zweite Partie der Halbfinal-Playoffs an. Die Füchse aus Hannover gastierten im „Bullenstall“. Der amtierende Pokalsieger hatte nach dem Erfolg im ersten Aufeinandertreffen bereits einen Matchball. Vor der Partie herrschte bei beiden Mannschaften Entschlossenheit. Die Gastgeber waren entschlossen auf schnellstmöglichem Weg ins Finale einzuziehen und die Gäste wollten natürlich den Ausgleich in der Serie erreichen.
Beide Teams starteten dementsprechend hochmotiviert ins Spiel. Ab der ersten Sekunde gab es einen offenen Schlagabtausch. Dabei legte Hannover jeweils vor. Bei den Niedersachsen trafen vor allem McHugh und Haller sehr gut. Auf der anderen Seite erzielte Linden die meisten Punkte und brachte seine Mannschaft nach gut sieben gespielten Minuten erstmals in Führung (12:10). Allerdings hatte der Vorsprung nicht lange Bestand. Die Füchse legten nach und hatten bis zum Viertelende einen 8:1-Lauf. So führten die Hannoveraner zur ersten Viertelpause mit 13:18.
Im zweiten Abschnitt kippte der Spielverlauf. Nachdem die thüringische Presse im Auftaktviertel nicht den gewünschten Effekt erzielte, folgte der Wechsel auf die „große“ Line-Up. Die Thüringer spielten fortan mit Halouski, Azad, Linden, Twigt und Kier. Dieser Taktikwechsel stellte United vor Probleme. Durch eine gute Ballbewegung erarbeiteten sich die Bullen zunehmend gute Abschlusspositionen und nutzten ihre Chance nun hochprozentig. Auch in der Defensive lief es besser. Daher taten sich die Füchse schwer, ihrerseits Punkte nachzulegen. Demzufolge holten sich die Hausherren die Führung zurück und bauten den Vorsprung kontinuierlich aus. So stand es zur Halbzeit 36:24 für die Elxlebener.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit bewiesen die Hannoveraner die gewohnte Moral, denn die Mannschaft von Martin Kluck gab sich nicht auf. Auf beiden Seiten des Spielfeldes lief es für die Gäste deutlich besser. So bekamen die Fans wieder ein ausgeglichenes Viertel zu sehen. Dennoch reichte dieser Zwischenspurt nicht aus, um den Rückstand auf das RSB Team zu verringern. Azad, Linden und Halouski sorgten dafür, dass die Thüringer auch das dritte Viertel (50:36) knapp für sich entscheiden konnten.
Auch im Schlussviertel versuchten die Füchse alles, um das Spiel nochmal spannend zu machen. Das Scoring wurde auf viele Schultern aufgeteilt. Allerdings konnten die Niedersachsen nicht ausreichend Stops erzwingen. Die Mannschaft von Andre Bienek war in der Lage, konstant Punkte nachzulegen. Besonders die beiden Center Halouski und Hager scorten stark. Durch das regelmäßige Punkten hielten die Bullen ihren Vorsprung und ließen nichts mehr anbrennen. Letztendlich gewannen die Hausherren verdient mit 71:53. Durch den Sieg konnte zudem die Serie geschlossen werden und die Bulls zogen ins Finale ein.
Nach dem Ende der Bundesligasaison wartet auf United noch der internationaler Wettbewerb. Die Füchse sind im Finalturnier des EuroCup 2 vertreten und wollen ein Wort im Titelkampf mitreden. Zudem wird Jan Haller in Spanien die letzten Spiele als Aktiver bestreiten. Der designierte Bundestrainer erntete nach Spielende die verdienten lautstarken und emotionalen Ovationen für eine außergewöhnliche Karriere.
Die Bullen verabschieden sich jetzt in eine längere Osterpause, denn erst am ersten Mai-Wochenende fliegt das Team von der Osterlange zum Champions Cup nach Istanbul. Im Anschluss finden die Finalspiele um die Deutsche Meisterschaft statt. Der Gegner wird dabei noch gesucht, denn zwischen dem RSV Lahn-Dill und den Rhine River Rhinos kommt es zu einem Entscheidungsspiel.
Die RSB Thuringia Bulls agierten mit folgendem Kader: Jordi Ruiz (4), Jens Albrecht (3), Alex Halouski (21), Joakim Linden (18), Hubert Hager (6), Vahid Azad (15), Arie Twigt(2), Lukas Gloßner (2), Driss Saaid und Marie Kier.
Text: Justus Heinrich