Spielbericht FUNKE Cup 2024

Eine gelungene Generalprobe

Thuringia Bulls gewinnen FUNKE Cup 2024.

 

Fotos: Franziska Möller

Am vergangenen Wochenende fand der FUNKE CUP 2024 in Elxleben statt. Zu Gast waren die RBB Iguanas München, die Rhine River Rhinos Wiesbaden und die Dolphins aus Trier.

Im ersten Spiel der Bullen kam es am Samstagmorgen zum Aufeinandertreffen mit den Leguanen. Mit Lukas Gloßner, Dominik Langer und Florian Mach hatten die Münchner gleich drei schmerzhafte Abgänge zu verzeichnen und leider keinen einzigen Neuzugang.

Somit dachte man, dass sich die Iguanas erst finden müssen, aber die Bayern bewiesen das Gegenteil. Beide Teams starteten hervorragend. Gerade offensiv bekamen die Zuschauer ein kleines Feuerwerk zu sehen.  Das Bullenspiel war geprägt durch Varianz. So fielen die Punkte durch Würfe von außen, Attacken in die Zone und gut ausgespielte Angriffssysteme. Das Scoring wurden also auf mehrere Schultern aufgeteilt. Auf Münchner Seite waren es vor allem Katharina Lang und Sepp Wernberger, die für die Punkte sorgten. Nach einem offenen Schlagabtausch stand es zur ersten Viertelpause somit 23:25 für München.

In der Folge wurden die Bulls nun auch in der Verteidigung besser und zwangen die Gäste zu schwierigen Abschlüssen, währenddessen die eigene Angriffsstärke weiterhin bestand. So konnten die Bullen die restlichen Viertel (21:8, 18:9, 26:14) klar für sich entscheiden und am Ende einen 88:56-Erfolg verbuchen. Trotzdem muss man den Münchnern ein großes Lob aussprechen, besonders auf dem fulminanten Auftakt können die Bayern aufbauen.

Am Samstagabend trafen die Thüringer auf die Rhinos aus Wiesbaden. Auch die Hessen haben ein paar Kaderänderungen zu verzeichnen. Mit den Abgängen von Arinn Young, Gijs Even und Puisand Lei, hat die Mannschaft wichtige Leistungsträger der vergangenen Saison verloren. Allerdings haben sich die Rhinos im Gegenzug auch drei sehr gute Leute dazu geholt. Hannah Dodd, Steven Eliott und Tim Dietrich wurden verpflichtet. Tim Dietrich konnte krankheitsbedingt noch nicht in das Spielgeschehen eingreifen.

Die Bulls starteten offensiv ähnlich gut, wie schon gegen München. Wieder wurde viel Flexibilität gezeigt und die Punkte gut verteilt. Der Unterschied zum ersten Spiel war die Verteidigung, welche bissig zulangte. Zwar trafen die Rhinos Dank Dreimüller, Paye und Kamali, dennoch waren die Bulls in der Lage, sich einen kleinen Vorsprung herauszuspielen. So ging die Mannschaft von Coach Andre Bienek mit einem 6-Punkte-Vorsprung in die erste Viertelpause.

Das zweite Viertel verlief noch besser für die Hausherren. Dabei überragten zwei Männer: Alex Halouski und Arie Twigt. Wurf um Wurf fiel in den Korb. Gleichzeitig wurde es den Rhinos noch schwerer gemacht Punkte zu erzielen. Das zweite Viertel ging mit 22:10 deutlich an die Bulls.

Die Dominanz sollte sich dann im Verlauf der zweiten Halbzeit komplett auflösen. Fehlwürfe, sowie einfache Fehler im Passspiel und Spielaufbau schlichen sich ein. Die Rhinos nutzen die Unsicherheiten und gewannen den dritten Spielabschnitt. Zwar behielten die Bulls im letzten Viertel die Oberhand, aber auch dieser Spielabschnitt war nicht fehlerfrei. Am Ende gewannen die Hausherren dennoch souverän das Spiel mit 78:58.

Das letzte „Gruppenspiel“ absolvierten die Bulls am Sonntagmorgen gegen die Dolphins aus Trier. Die Mannschaft rund um Spielertrainer Dirk Passiwan hatte ebenfalls Ab- und Zugänge zu vermelden. Die Nationalspielerin Lisa Bergenthal hat die Moselstädter verlassen und sich wieder den Köln 99ers angeschlossen. Als Ersatz wurde Branden Troutman von den Dolphins verpflichtet.

Die Bulls nahmen die Probleme vom Samstagabend mit in den Sonntagmorgen. Abstimmungsschwierigkeiten, Fehlwürfe und -pässe prägten den Spielbeginn. Auf der anderen Seite war es vor allem Dirk Passiwan, der die Punkte erzielte. So war es den Dolphins möglich, sehr gut ins Spiel zu starten und sich direkt abzusetzen. Coach Bienek war gezwungen, früh eine Auszeit zu nehmen, die Wirkung zeigte. 

Ab dem zweiten Spielabschnitt gelang es den Thüringern besser, die Wege von Dirk Passiwan einzuschränken. Auch im Angriff agierten die TH Bulls nun konzentrierter und strukturierter. Eine hauchdünne 38:37-Führung schwappte durch die Wurfpräzision von Jordi Ruiz zur Halbzeitpause zurück in die Hände der Heimmannschaft.

Nach dem Seitenwechsel kam die Dominanz aus Bullensicht zurück. In der Offensive übernahm ein starker Jens Albrecht das Zepter und auch in der Defense legten die Bulls nochmal eine Schippe drauf. Das dritte Viertel ging vorentscheidend mit 23:4 an den RSB, das die Grundlage für das 80:54 Endresultat bildete.

Mit drei Siegen aus drei Spielen qualifizierten sich die Bulls für das Finale. Der Gegner war Wiesbaden, die lediglich das „Gruppenspiel“ gegen die Bulls verloren. Die Mannschaft rund um Spielertrainer Michael Paye wollte also Revanche.

Allerdings verlief die erste Hälfte ähnlich wie die erste Begegnung. Die Bulls konnten sich durch einige gute Szenen auf beiden Enden des Spielfeldes früh absetzen. Vor allem punkteten die Bullen-Highpointer Alex Halouski und Vahid Azad. Auf der anderen Seite schafften es die Rhinos nicht, ihre Schützen in gute Wurfpositionen zu bringen. Die Folge des Spielverlaufs war eine 34:15-Halbzeitführung für die Elxlebener.

Während die offensive Struktur auch in der zweiten Hälfte gegeben war und die Bulls weiterhin Punkte auf die Anzeigentafel zauberten, wurde die Defensive nachlässiger. So kamen die Rhinos vermehrt zu besseren Abschlüssen und konnten das dritte Viertel knapp für sich entscheiden, aber schlussendlich die 67:43-Niederlage nicht verhindern. Nach der Schlusssirene bejubelte der Bullen-Anhang wie das eigene Team bei der abschließenden Siegerehrung den ersten kleinen Achtungserfolg der Saison feiern konnte.

Trainer Andre Bienek freute sich über den Turniersieg ohne dabei in Euphorie zu verfallen: „Der FUNKE Cup hat uns mal wieder die bestmögliche Vorbereitung auf die Saison gegeben. Wir haben phasenweise unsere Spielidee gezeigt, allerdings müssen wir diese deutlich konstanter über komplette Spieldauer umsetzen. Die Richtung stimmt, aber der Weg ist noch lang.“

Vielen Dank an alle Gäste-Teams, Schiedsrichter, Helfer und unsere treuen Fans für ein tolles Wochenende. Ein besonderer Dank an FUNKE Medien Thüringen für die sensationelle Unterstützung.

 

Dieser Auftakt macht Lust auf mehr und darauf muss glücklicherweise gar nicht lange gewartet werden, denn schon am kommenden Samstag, 05.10.2024 um 18 Uhr erwarten die RSB Thuringia Bulls zum Ligastart im Bullenstall den RSV Bayreuth.

 

Text: Justus Heinrich