Am vergangenen Samstag waren die BG Baskets aus Hamburg zu Gast im Bullenstall. Die Vorzeichen vor dem Spiel waren eindeutig. Währenddessen Hamburg noch sieglos war, gingen die Bullen ungeschlagen in die Partie. Allerdings haben die Hamburger in der Vorwoche starke Leistungen gegen Bayreuth und Lahn-Dill gezeigt. Die Hausherren waren also gewarnt und unterschätzten die Gäste nicht. Der Bullen-Trainer Andre Bienek sagte im Interview vor dem Spiel: „Ich verlange von meiner Mannschaft vollen Fokus und Konzentration, sowie Aggressivität in der Defense über die kompletten vierzig Minuten.“
Ab der ersten Sekunde konnten die Thüringer diese Forderung umsetzen. In der Offensive zeigten sich die Hausherren allesamt treffsicher. Die ersten fünf Korberfolge wurden auf fünf unterschiedliche Spieler aufgeteilt. Danach kümmerten sich hauptsächlich Vahid Azad und Jordi Ruiz um das Scoring. Defensiv agierten die Bulls ähnlich stark. Erst nach etwa acht gespielten Minuten erzielte Kai Pralle den ersten Korb aus dem Spiel heraus und verkürzte damit auf 22:3. Saman Balaghi erzielte den ersten Hamburger Punkt per Freiwurf. Kurz vor dem Viertelende netzte Alex Halouski noch einen sehenswerten Drei-Punkt-Wurf ein, währenddessen sich Paul Jachmich und Hannes Hartung für Hamburg auf das Scoreboard brachten. Das erste Viertel endete mit 31:7.
Auch im zweiten Spielabschnitt fanden die BG Baskets kein Mittel, um die Bullen an ihrem Spiel zu hindern. Regelmäßig konnten die Hausherren ihren Punktestand ausbauen und verteilten das Scoring weiterhin auf mehrere Schultern. Auch in der Offensive lief es für die Gäste nicht gut. Immer wieder konnten die Bulls die Passwege antizipieren, fingen viele Bälle ab und verwandelten diese Steals in einfache Punkte. Jordi Ruiz brachte die Halle kurz vor der Halbzeit zum Beben, indem er zwei „Dreier“ hintereinander im Hamburger Korb versenkte. Die Gäste versuchten wirklich alles, um dagegenzuhalten, aber sie kamen einfach nicht ins Spiel. Balaghi, Pralle, Jachmich und Lindholm (per Freiwurf) konnten jeweils lediglich einen erfolgreichen Abschluss verbuchen. Aufgrund des Spielverlaufs wuchs der Vorsprung der Hausherren rasant an. Zur Halbzeit stand es 55:14.
Nach der Halbzeit blieben die Thüringer hellwach. Offensiv dominierten nun zunehmend Alex Halouski und Jordi Ruiz, die immer wieder sehenswert trafen. Teilweise sogar von jenseits der Drei-Punkt-Linie. In der Verteidigung blieb das Team von Andre Bienek gallig. Die Bullen stoppten die Stühle der Hamburger hoch und dadurch kamen die Gäste nach wie vor nur selten in gute Abschlusspositionen. Außerdem wurden die Passwege der Norddeutschen immer noch gut zugestellt. So konnten die Gastgeber ihren Vorsprung stetig ausbauen. Zur letzten Viertelpause stand es 81:20.
Und auch im letzten Spielabschnitt blieb das Kräfteverhältnis unverändert. Hamburg bemühte sich mit aller Kraft, kam aber nur selten in gute Wurfsituationen. Defensiv fanden die Gäste ebenfalls keinen Zugriff. Hubert Hager und Vahid Azad übernahmen das Zepter in der Bullen-Offensive und konnten ihre Punkteausbeute wesentlich ausbauen. Besonders der junge Österreicher schien sehr motiviert zu sein, die 100-Punkte-Marke zu erreichen. Etwa zwei Minuten vor dem Spielende konnte Hager den Korb zur Dreistelligkeit erzielen und brachte damit das Publikum zum Toben. Der Endstand lautete 102:29 für die Bullen.
Das thüringische Team konnte also die Forderung des Trainers perfekt umsetzen. Die Mannschaft genießt in der Champions Cup Vorrunde am kommenden Wochenende zwar ein Freilos, doch eine ruhige Woche erwartet den Tabellenführer der 1. RBBL nicht. Briantea84 Cantù bestreitet ein Kurztrainingslager in Elxleben zur Vorbereitung des Europapokals in Wetzlar. Im Zuge dessen wird das Team von Ex-Bulls Coach Josef Jaglowski 2 Testspiele gegen das RSB Team absolvieren (Montag 27.01. um 18 Uhr und Mittwoch 29.01. um 17 Uhr). Alle Freunde des orangenen Leders sind herzlich zu diesem internationalen Kräftemessen eingeladen und genießen freien Eintritt.
Die RSB Thuringia Bulls spielten mit folgendem Kader:
Jordi Ruiz (25), Alex Halouski (25), Vahid Azad (23), Hubert Hager (15), Joakim Linden (6), Jens Albrecht (4), Driss Saaid (2), Arie Twigt (2), Lukas Gloßner und Marie Kier.
Text: Justus Heinrich