Lutz´ Tokyo Tagebuch

 

Paralympisches Tagebuch der Thuringia Bulls Seite 11

 

Fotos: Steffie Wunderl

Platz 7 für Deutschland nach einem 68:56-Sieg gegen Canada. Mit dem vierten Sieg im siebten Spiel kann sich Team Deutschland aus dem paralympischen Turnier mit erhobenem Haupt verabschieden. Mit drei knappen Niederlagen, in denen die Waage auch zugunsten der deutschen Männer ausschlagen konnte, haben die Spieler viel Potenzial auf das Parket gebracht.

Die Bullen André Bienek (17 P) Alex Halouski (20 P) und Jens Albrecht schließen mit sehr guten Leistungen ihren Frieden mit diesen Paralympics in Tokio, mit dem Wissen, da war mehr drin. Selten konnte das deutsche Team so viel Qualität über dem Durchschnitt mit z.B. Huber, Dreimüller, Böhme, Bienek, Albrecht, Halouski oder Bestwick an den Start bringen und den Beweis einer außergewöhnlichen Leistungsfähigkeit in seinem Kader präsentieren. Das Problem von Team D lag nicht auf dem Platz, sondern an der Seitenlinie. Auch im elften Jahr seines Wirkens konnte der sportliche Leiter Nicolai Zeltinger die vorhandenen Qualitäten seines Teams bei großen Turnieren nicht annähernd ausschöpfen. An den Spielern ging das nicht spurlos vorüber. Konzeptlos und ohne roten Spielfaden vergibt Zeltinger reihenweise die Möglichkeit, den schlechten Eindruck bei der Heim WM 2018 vergessen zu machen. Nein, der Bundestrainer setzt noch einen drauf. Mit einer spielentscheidenden, für ein paralympisches Turnier unwürdigen und unsportlichen Aktion gegen den spanischen 40-Jährigen Vollblutathleten Asier Garcia, zieht er den Unmut der Rollstuhlbasketball Gemeinschaft auf sich und ganz Rollstuhlbasketball Deutschland steht dumm da.

Ein „weiter so“ in der Monokultur Zeltinger kann es nicht geben, denn im Dezember stehen die Europameisterschaften in Madrid an und da kann man sich ausrechnen, was die Personalie Zeltinger dort zu erwarten hat. Nun ist der Verband am Zug.

Jordi Ruiz verliert das zweite Halbfinale gegen die USA mit 52:66 und spielt nunmehr am Sonntag um die Bronzemedaille.