Am vergangenen Samstag reiste die zweite Mannschaft der Bullen nach Halle. Dort stieg das junge Team in die neue Oberliga-Saison ein. Die Thüringer mussten dabei ohne ihren Coach Jens Albrecht auskommen, der an jenem Tag selbst in Action war.
Die Stimmung innerhalb des Teams war gut und alle Spieler konnten es kaum erwarten, in das erste Spiel gegen den RBC 96 Halle zu starten. Dieses positive Gefühl konnte auf den Spielbeginn übertragen werden. Von der ersten Sekunde an präsentierten sich die Jungbullen angriffslustig. Vor allem Roman Wenzel bewies ein heißes Händchen. Mit zehn schnellen Punkten brachte er seine Farben früh in Führung. Außerdem funktionierte die Defense hervorragend. Nach etwas mehr als sechs gespielten Minuten, nahm die thüringische Bank eine Auszeit. Nicht weil es schlecht lief, sondern um das Debut von Marlene Schwebler taktisch vorzubereiten. Sie wurde gemeinsam mit Egon Wille eingewechselt und beide Youngsters konnten dem Spiel direkt ihren Stempel aufdrücken. So erzielte Egon Wille bis zum Viertelende starke sechs Punkte und setzte mit dem 20:5 den Schlusspunkt im ersten Spielabschnitt. Marlene Schwebler zeichnete sich dann im folgenden Viertel aus und netzte ihre ersten vier Karrierepunkte ein. Dieser persönliche Erfolg wurde lautstark von den mitgereisten Fans bejubelt. Die Bullen ließen dem RBC weiterhin keine Chance und bauten die Führung bis zur Halbzeit aus. So ging es mit einem Stand von 36:13 aus Sicht der „Bullies“ in die Halbzeitpause. Im dritten Viertel änderte sich das Spiel. Die Defensive war nicht mehr so zwingend, wodurch Halle in bessere Wurfpositionen kam und diese auch nutzen konnte. Zudem flachte der eigene offensive Flow etwas ab. Somit gewann der RBC 96 Halle das dritte Viertel und konnte den Abstand leicht verkürzen. Allerdings hielt der hallensische Aufwärtstrend nicht lange an. Nach der letzten Viertelpause wirkten die Bullen wie wachgerüttelt. Der defensive Druck wurde noch einmal erhöht, währenddessen auch die offensive Stärke zurückkam. Ali Reza Jamili konnte sich nun vermehrt in die Punkteliste eintragen und stellte damit sicher, dass seine Mannschaft einen sicheren Sieg einfuhr. Am Ende gewannen die RSB Thuringia Bulls II mit 60:32.
Nach einer kurzen Erholung wartete direkt der nächste Gegner. Im zweiten Spiel ging es gegen die SG Rostock/Greifswald. Schon nach dem Aufwärmen war klar, dass das Spiel nicht einfach werden sollte. Die Norddeutschen brachten viel Größe und Geschwindigkeit mit. Davon ließ sich das junge thüringische Team beeindrucken, denn der Start verlief gar nicht nach Plan. In der Defensive sollte die eigene Zone geschlossen werden, damit die großgewachsenen Gegner nicht zu einfachen Abschlüssen in Korbnähe kommen konnten. Die Zonenverteidigung wurde nicht erfolgreich umgesetzt. Ein ums andere Mal fuhren die Rostocker unter den Korb und erzielten leichte Punkte. In der Bullen-Offensive lief es auch nicht besser. Lediglich Kapitän Roman Wenzel konnte den Ball im Verlauf des ersten Viertels im Korb unterbringen. So lag seine Mannschaft zur Viertelpause mit 6:14 hinten. Im folgenden zweiten Spielabschnitt drehte sich das Spiel. Erst nach sechs gespielten Minuten trafen die Norddeutschen wieder aus dem Feld. Die Verteidigung der Thüringer war nun aggressiver. Das lag auch daran, dass Marlene Schwebler für Justus Heinrich eingewechselt wurde und somit mehr Geschwindigkeit auf dem Feld war. Auch auf der anderen Seite des Spielfeldes konnten sich die Jungbullen steigern. Der Abstand wurde immer weiter verkürzt und Julian Grudnick sorgte mit dem 20:20 für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Jedoch konnten die Rostocker diesen Flow stoppen und bauten ihre Führung bis zur Halbzeit wieder auf sieben Punkte aus. Im Verlauf der zweiten Halbzeit gingen den „Bullies“ nun zunehmend die Kräfte aus. Vor allem Sven Bade tat den Thüringern richtig weh. 19 seiner 24 Punkte erzielte er allein in der zweiten Hälfte. Die Bulls konnten defensiv und offensiv nichts mehr entgegensetzen und der Abstand wuchs stetig an. Nach 40 Minuten lautete der Endstand 35:68 für die SG Rostock/Greifswald.
Dennoch können die Jungbullen sehr stolz auf sich sein. Gerade nach Kaderänderungen und einer Verjüngung des Kaders, ist es nicht selbstverständlich, mit einem Erfolgserlebnis in die Saison zu starten. Besonders unsere Rookies zeigten eine gute Leistung.
Die RSB Thuringia Bulls II agierten mit folgendem Kader:
Roman Wenzel (16/25), Ali Reza Jamili (18/1), Marlene Schwebler (4/2), Julian Grudnick (14/5), Hendrik Radke (2/2), Egon Wille (6/0), Justus Heinrich, Sebastian Knedlik und Pascal Hofmeister-Risch.
Text: Justus Heinrich