Man könnte fast vermuten, das Rollstuhl-Rugby-Team der Thuringia-Bulls sei mit einem Fluch belegt, denn die Verletzungssorgen sind seit geraumer Zeit immerwährender Begleiter der eh schon dünn besetzten Rugbymannschaft.
Zum 2. Spieltag der laufenden Saison reisten die Thüringer am Wochenende des 23./24. Februar nach Dresden. Der Restkader bestand gerade einmal aus vier Spielern, die ihr Team repräsentierten. Wenn auch die Aussicht auf Erfolg als minimalistisch bezeichnet werden kann, war die Freude am Spiel dennoch der maßgebende Faktor.
Das erste Spiel gegen die Rugby Löwen aus Leipzig war hart umkämpft und ging nur knapp mit 33:34 verloren. Das zweite Spiel am Samstag gegen die Rugbygilde aus Grasdorf ging dann schon deutlicher mit 37:22 verloren. Deutlich war hier der Klassenunterschied zwischen dem seit Jahren eingespielten Team aus Niedersachsen und den Thüringern zu erkennen.
Ähnlich verlief es am Sonntag, wo die Spiele gegen die Berlin Raptors (22:34) und die Gastgeber aus Dresden (18:35) deutlich abgegeben wurden.
Die Hoffnung setzen die Thüringer Rugbyspieler auf die baldige Genesung ihres Kämpfers Marcel Schmidt und die Rückkehr von Michael Fischer.
Ein positives Erleben darf nicht unerwähnt bleiben, was den Zusammenhalt der Thuringia Bulls Familie beschreibt. Als die Rugbyspieler der Thuringia Bulls am Abend in einem gemütlichen Restaurant in der Dresdener City zusammensaßen, war nicht die Weltpolitik oder andere belanglose Themen das Augenmerk der Betrachtung, sondern das im Live-Stream verfolgte erfolgreiche Abschneiden ihrer „Kollegen“ aus dem Rollstuhl-Basketball-Team gegen den Erzrivalen aus Lahn-Dill. Wir sind halt alle ein Team!