Die Thuringia Bulls starten durch

Wie schon in den vergangenen Jahren, fand auch in diesem Jahr der Donnersmarck Cup im brandenburgischen Rheinsberg statt. In dem idyllisch gelegenen Ort nahe Neuruppin, nördlich von Berlin gelegen, veranstaltete die Fürst Donnersmarck Stiftung zu Berlin vom 17. bis 19. März das traditionelle Turnier für Rollstuhl-Rugbyspieler im Hotel HausRheinsberg.

Sehr gern nahmen die Spieler des Reha-Sport-Bildung e.V. – die Thuringia Bulls – an diesem Wettbewerb teil. Zwar steht das Rollstuhl-Rugby-Team meist im Schatten ihrer Basketball-Kollegen doch sind sie deswegen nicht weniger ambitioniert.
Als Besonderheit des Donnersmarck Cups gilt die Teilnahme von nichtbehinderten Menschen. So konnten sich die Thüringer mit ihren Freunden, die ansonsten als Helfer und Trainingspartner fungieren, verstärken. Gemeinsam starteten die sie am Freitag sehr zeitig nach Rheinsberg, denn die erste Begegnung war schon um 15 Uhr angesetzt.
Voller Empathie und hoch motiviert stürzten sich die Bulls in das erste Spiel. Das Schweizer Team „Fighting Snakes“ war in starker Besetzung angetreten, was schnell zu Punktverlust und Rückstand führte. Weder Kampfgeist noch Strategie führten zu einer Kehrtwende und so ging das erste Spiel am Ende mit 29:21 verloren.
Nach einer Regenerationspause ging es am nächsten Tag mit frischen Kräften an den Start. Als Gegner standen die „Heidelberger Lions“ auf dem Spielplan. In einem kräftezehrenden und intensiven Match konnte der erste Sieg eingefahren werden. Mit 18:13 behielten die Bulls die Oberhand.
Nur kurz war die Verschnaufpause, schon stand das nächste Spiel an. Dieses Mal ging es gegen die „Mixed Pickels“ – einem mit vielen erfahrenen Spielern zusammengestellten Team. Mit viel Herzblut und angefeuert von ihren lautstarken Fans errangen die Thüringer den zweiten Sieg des Tages. Mit 25:22 knapp, aber verdient, wurde der Sieg festgemacht.
Durch die beiden Erfolge an diesem Samstag war es den Bulls vergönnt erst am nächsten Tag wieder spielen zu müssen. So blieb Zeit zur Erholung.
Am Sonntag ging es dann motiviert weiter. Gegner waren die „Hussars“ und wie der Name schon vermuten lässt, ging es wiederum heiß zur Sache. Doch auch hier peitschten die Fans mit lautstarkem Getöse die Mannschaft zum Erfolg. Mit 30:28 ging der Sieg an die Thüringer. Das hatte niemand gedacht – die Thuringia Bulls standen im Finale. Wahnsinn!
Im Finale kam es dann zu einem Wiedersehen. Wie im ersten Spiel am Freitag, so hatten es auch die Schweizer ins Finale geschafft. Dort spielten diese allerdings ihr ganzes Können und ihre Erfahrung aus. Mit 33:19 ließen die Fighting Snakes keinen Zweifel aufkommen, wer die Siegprämie sowie den Pokal einstreichen wollte.
Trotz des verlorenen Finales fühlten sich die Thüringia Bulls zu keinem Zeitpunkt als Verlierer, hatten sie doch mehr erreicht als sie selber und wohl auch manch anderer ihnen zugemutet hatte.
Grundlage des Erfolges sehen die Rollstuhl-Rugbyspieler des RSB in der Unterstützung ihres Vereins, der oft Undenkbares möglich macht.
Dank gilt auch der Firma Otto Bock, die alle Hebel in Bewegung setzten, um neues Material in Form von Rugbystühlen noch kurz vor dem Turnier zur Verfügung zu stellen. Ein besonderes Dankeschön gilt ebenso der Firma Orthopädie- und Reha-Technik Oerlinghausen, die diesen Kontrakt erst möglich gemacht haben.